Liebe und Anerkennung läßt uns zu den größten Helden werden, aber auch ins Bodenlose fallen, wenn wir sie verlieren.
Alles in unserem Leben fühlt sich schöner und leichter an, wenn wir einen Menschen neben uns wissen, der uns so liebt, annimmt und anerkennt, wie wir sind. Jemanden, dessen Herz mit unserem im Gleichklang schlägt, dem wir unsere Liebe und unser Vertrauen schenken können.
Liebe ist das stärkste und strahlendste Gefühl, welches unsere Welt zum leuchten bringt, unabhängig davon, was gerade um uns herum geschieht. Die schönsten Worte werden über sie geschrieben, die wundervollsten Klänge bringt sie hervor und die erfolgreichsten Theater- und Filmstücke leben von ihr.
Und wie gut fühlt es sich an, wenn wir einem Beruf nachgehen, den wir lieben, mit Freude, Ausgeglichenheit und voller Tatendrang in dem Wissen, dass das, was wir jeden Tag schaffen, entsprechend honoriert und anerkannt wird. Einem Beruf, der vielleicht sogar unsere Berufung ist.
Liebe und Anerkennung fühlen sich jedoch für jeden von uns ganz anders an. Sie ist verknüpft mit dem, wie wir die Welt um uns herum erleben und jeder von uns erlebt sie individuell auf seine Art und Weise. Ständig unterwegs, auf der Straße des Lebens, mit unseren Erinnerungen und gesammelten Erfahrungen im manchmal leichten oder auch schweren Reisegepäck.
Wir gehen weiter und sehnen uns nach etwas und erfüllen dabei die Sehnsüchte anderer, wünschen uns etwas und erfüllen die Wünsche anderer, erwarten etwas und leisten die Erwartungen anderer, stellen Bedingungen an etwas und knüpfen unser eigenes Leben an die Bedingungen der anderen. Wir möchten unser Reisegepäck nicht mehr alleine tragen und laden es einem anderen auf oder sind bereit, das Reisegepäck der anderen auch noch zu schultern.
Dieser Weg ist ein harter und steiniger Weg und wir gehen ihn nicht, sondern stolpern ihn. Wir fallen hin, stehen auf und stolpern weiter. Wir blicken mitfühlend auf die, die neben uns stolpern und neidvoll auf die, die ihren Weg mit Schwung und Heiterkeit durchwandern und stolpern weiter auf unserem eigenen Weg, irgendwie, doch meist unbewusst und haltlos. Einfach nur mit dem Ziel, in den Augen der anderen das zu finden, was uns auf diesen Weg brachte, unsere Suche nach Liebe und Anerkennung. Bis es dann irgendwann nicht mehr weitergeht!
Wir bleiben stehen, schauen zurück und erkennen, es ist gar nicht mehr unser Weg. Wir haben irgendwo eine Abzweigung genommen und sie nicht als solche erkannt. Wir waren so sehr damit beschäftigt, die Erwartungen, Wünsche, Bedingungen und Sehnsüchte der anderen zu erfüllen. Wir haben uns verbogen und verstellt, auf unserer eigenen Suche nach Liebe und Anerkennung. Wer sind wir und was ist von uns selbst noch übrig; wie konnte es überhaupt soweit kommen, dass wir uns selbst vergessen haben?
- Erich Fromm -
Jetzt ist es Zeit, stehenzubleiben und nicht mehr auf die anderen zu schauen. Erinnern wir uns, wie wir früher einmal waren, was wir und wohin wir wollten. Fangen wir an, uns auf uns selbst zu besinnen, uns selbst wieder neu zu entdecken. Nehmen wir uns Zeit und blicken im Spiegel auf uns selbst. Und wenn dies geschieht, sehen wir in diesem Moment den für uns wichtigsten Menschen in dieser Welt. Einzigartig, wundervoll und genau richtig. Und schauen wir uns im Spiegel direkt in unsere Augen, finden wir dort das, wonach wir vergeblich in der Welt stolpernd, fallend und verbiegend suchten und nicht fanden – Liebe und Anerkennung -.
Die reinste Form der Liebe und Anerkennung kennt keine Erwartungen und ist an keine Bedingungen geknüpft.
- Orakel von Delphi -